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(Text aus Pfabü 105: Menschenwürde für Haiti)
(sts) Mit der heiligen Verena haben wir eine schillernde Persönlichkeit aus der christlichen Frühzeit in unserer Kirche auf der linken "Frauenseite".
In der ägyptischen Stadt Theben geboren, wird sie aufgrund ihrer Herkunft auch von den ägyptischen Christen (Kopien), verehrt. Mag auch vieles, was wir von ihr wissen, legendarisch sein, ist die Verenalegende doch 'wahr', weil sie erzählt, was menschliches Leben und christlicher Glaube bedeuten.
Demnach war sie eine wohltätige und unerschrockene Frau. Wo immer sie sich aufhält, wird sie von Kranken aufgesucht, besucht sie selber Notleidende und Gefangene. Ihre Attribute, mit denen sie auch unser Kirchenfenster zeigt, Kamm und Krug, sind Zeichen dafür. Aber auch ihre Unerschrockenheit zeigt sich schon früh, indem sie sich als junge Frau ihrem Verlobten in der hebäischen Legion anschliesst, ihre Heimat verlässt und mit den Soldaten Richtung Norden zieht. Nach einer vernichtenden Niederlage der Legion in der Nähe des heutigen St. Maurice, lebt sie fortan in einer Höhle nahe der Stadt Solothurn, der heutigen Verenaschlucht.
Später hat sie Solothurn Aare abwärts (gemäss Legende auf einem schwimmenden Stein) verlassen und ist via Koblenz in ihrem neuen Wirkungsort Zurzach angekommen, wo sie Pfarrhaushälterin wird. Auch hier ist sie insbesondere bei der armen Bevölkerung bald sehr beliebt. So weiss eine Legende zu berichten, dass der Priester erfuhr, Verena bringe den Kranken heimlich von seinem Wein. Als sie wieder einmal mit einem vollen Weinkrug zu den Kranken unterwegs ist, wird sie vom Priester zur Rede gestellt. Doch als dieser in den Krug blickt, verwandelt sich der Wein darin zu Wasser. In Zurzach zeugt noch heute die Verenakirche von ihrem segensreichen Wirken als Pfarrhaushälterin.
Mit dieser ägyptisch-schweizerischen Heiligen haben wir eine Lichtgestalt in unserer Kirche, die anregen kann, Wege, die nicht dem Mainstream folgen, zu suchen und zu gehen. Den Mut dazu schöpfte die heilige Verena aus dem Vertrauen auf Gott.